Nachts in dunklen Gassen...
Ich schreibe diesen Beitrag am Samstag (16.9.), nein es ist ja schon Sonntag (17.9.) weil ca. 2 Uhr morgens, GMT da ich ja in Lissabon bin. Ihr werdet ihn aber wohl erst viel später zu lesen bekommen. Erstens weil ihr ja wahrscheinlich um drei Uhr morgens friedlich in euren Betten liegt. Und zweitens weil ich ja erst noch einen Internetzugang auftreiben muss. Im Moment aber gar nicht so meine Priorität. „Der Lila Elefant relaxt im Moment lieber, als dass er sich in der Bloggosphäre rumtreibt“ habe ich heute auf eine Postkarte geschrieben und diese in Richtung Happypeppy abgeschickt. Ich hoffe, sie ist mir nicht böse deswegen.
Ich bin also gerade von einem tollen Feuerwerk nach Hause gekommen. War ein echt netter Abend. Und obwohl ich meiner Mutter hoch und heilig versprochen habe, dass ich wenn es mal später wird und keine Straßenbahn mehr fährt, die mich nach Hause bringen kann, keinesfalls alleine durch die Stadt laufen würde hab ich es doch getan. Bisher eigentlich jeden Abend. Das Geld für das Taxi war mir einfach zu schade, das schmeiße ich dann doch lieber für Telefongespräche durch halb Europa raus. Und ich hätte mir bisher auch noch nie was dabei gedacht. Im Grunde fühle ich mich hier sogar sicherer als bei mir zu Hause. Dort passiert mir Ähnliches nämlich mit einer gewissen Regelmäßigkeit, ich muss bloß nach Einbruch der Dunkelheit vom Bahnhof nach Hause gehen. Lissabon ist da eigentlich anders. Da ist Mitternacht einfach noch keine Unzeit, da geht’s eigentlich erst los und darum ist auch noch viel mehr los. Heute aber dennoch auch hier eine weniger erfreuliche Begegnung. Als ich an einer roten Ampel stehen blieb, kamen zwei (bereits fortgeschritten betrunkene) Typen auf mich zu, bauten sich vor mir auf und begannen mich zu fragen wo ich denn her sei. Irrsinnig penetrant und ca. 2 cm vor meinem Gesicht. Ich wollte ihnen ausweichen, doch einer packte mich am Arm. Daraufhin hab ich mich abrupt umgedreht und gemeint, sie sollen mich in Ruhe lassen denn ich wolle nicht mit ihnen reden. Der eine begann zu lachen und rief mir noch etwas Undefinierbares nach. Ich hab nur so schnell wie möglich die Straße überquert. So weit so gut. Ist ja nicht viel passiert. Ich habe mich eigentlich auch nicht groß gefürchtet, mehr geärgert. Einerseits natürlich über die blöde Anmache. Andererseits über meine eigene Reaktion, denn sie hat nichts gebracht. Ich hab die beiden noch einige Zeit hinter mir lachen gehört und irgendwas von „sie will nicht mit uns reden“ sagen gehört. Aber am meisten habe ich mich ehrlich gesagt über das geärgert, was danach passiert ist. Als ich die Straße überquert hatte, stand da ein Mann, der das ganze wohl beobachtet haben muss. Der meinte dann zu mir: „Ein Mädchen wie du sollte auch nicht so spät allein durch die Straßen gehen.“ Ja stimmt, genau, alles meine Schuld. Scheinbar hab ich es einfach mit meiner bloßen Präsenz provoziert. Ich hab nur geantwortet, dass ich aber nun mal alleine hier wohnen würde und deshalb auch nur alleine nach Hause gehen könne. Das hat ihn nicht überzeugt, er meinte bloß immer wieder „aber nicht so spät“. Nun bei diesem Feuerwerk waren tausende von Menschen, die hatten wohl allesamt eine bessere Legitimation als ich. Mein Freund Max, mit dem ich zuvor unterwegs war, ging auch alleine nach Hause, da denkt sich niemand etwas dabei. Ich sehe das nicht ein, echt nicht. Ich bin nach wie vor verärgert, dass dieser Mann daneben gestanden ist und teilnahmslos zugesehen hat, um mir dann Vorwürfe zu machen. Ich will das Recht und die Möglichkeit haben ungestört alleine nach Hause zu gehen wann immer ich will.
So und nun möchte ich gerne eure Meinung hören. Hab ich überreagiert? Oder bin ich etwa zu naiv in dieser Hinsicht? Unvorsichtig oder leichtsinnig? Und ist sein Vorwurf möglicherweise sogar gerechtfertigt? Kommentare sind erlaubt und sogar erwünscht (wenn begründet). Aber vor allem würde mich eines interessieren: Was ist nun die adäquate Reaktion auf so etwas. Ich würde das für das nächste Mal ganz gerne wissen, denn manchmal lässt es sich nun einmal wirklich nicht vermeiden, dass ich alleine nach Hause gehe. Und wie gesagt, im Grunde tu ich es gerne. Aber dennoch kann ich mit solchen Situationen nur schlecht umgehen. Ignorieren funktioniert nicht. Eine unfreundliche Abfuhr ebenso wenig. Auch der Tritt ins männliche Zentrum ist keine Option da unrealistisch. Und ich bleib auf keinen Fall zu Hause!
Ich bin also gerade von einem tollen Feuerwerk nach Hause gekommen. War ein echt netter Abend. Und obwohl ich meiner Mutter hoch und heilig versprochen habe, dass ich wenn es mal später wird und keine Straßenbahn mehr fährt, die mich nach Hause bringen kann, keinesfalls alleine durch die Stadt laufen würde hab ich es doch getan. Bisher eigentlich jeden Abend. Das Geld für das Taxi war mir einfach zu schade, das schmeiße ich dann doch lieber für Telefongespräche durch halb Europa raus. Und ich hätte mir bisher auch noch nie was dabei gedacht. Im Grunde fühle ich mich hier sogar sicherer als bei mir zu Hause. Dort passiert mir Ähnliches nämlich mit einer gewissen Regelmäßigkeit, ich muss bloß nach Einbruch der Dunkelheit vom Bahnhof nach Hause gehen. Lissabon ist da eigentlich anders. Da ist Mitternacht einfach noch keine Unzeit, da geht’s eigentlich erst los und darum ist auch noch viel mehr los. Heute aber dennoch auch hier eine weniger erfreuliche Begegnung. Als ich an einer roten Ampel stehen blieb, kamen zwei (bereits fortgeschritten betrunkene) Typen auf mich zu, bauten sich vor mir auf und begannen mich zu fragen wo ich denn her sei. Irrsinnig penetrant und ca. 2 cm vor meinem Gesicht. Ich wollte ihnen ausweichen, doch einer packte mich am Arm. Daraufhin hab ich mich abrupt umgedreht und gemeint, sie sollen mich in Ruhe lassen denn ich wolle nicht mit ihnen reden. Der eine begann zu lachen und rief mir noch etwas Undefinierbares nach. Ich hab nur so schnell wie möglich die Straße überquert. So weit so gut. Ist ja nicht viel passiert. Ich habe mich eigentlich auch nicht groß gefürchtet, mehr geärgert. Einerseits natürlich über die blöde Anmache. Andererseits über meine eigene Reaktion, denn sie hat nichts gebracht. Ich hab die beiden noch einige Zeit hinter mir lachen gehört und irgendwas von „sie will nicht mit uns reden“ sagen gehört. Aber am meisten habe ich mich ehrlich gesagt über das geärgert, was danach passiert ist. Als ich die Straße überquert hatte, stand da ein Mann, der das ganze wohl beobachtet haben muss. Der meinte dann zu mir: „Ein Mädchen wie du sollte auch nicht so spät allein durch die Straßen gehen.“ Ja stimmt, genau, alles meine Schuld. Scheinbar hab ich es einfach mit meiner bloßen Präsenz provoziert. Ich hab nur geantwortet, dass ich aber nun mal alleine hier wohnen würde und deshalb auch nur alleine nach Hause gehen könne. Das hat ihn nicht überzeugt, er meinte bloß immer wieder „aber nicht so spät“. Nun bei diesem Feuerwerk waren tausende von Menschen, die hatten wohl allesamt eine bessere Legitimation als ich. Mein Freund Max, mit dem ich zuvor unterwegs war, ging auch alleine nach Hause, da denkt sich niemand etwas dabei. Ich sehe das nicht ein, echt nicht. Ich bin nach wie vor verärgert, dass dieser Mann daneben gestanden ist und teilnahmslos zugesehen hat, um mir dann Vorwürfe zu machen. Ich will das Recht und die Möglichkeit haben ungestört alleine nach Hause zu gehen wann immer ich will.
So und nun möchte ich gerne eure Meinung hören. Hab ich überreagiert? Oder bin ich etwa zu naiv in dieser Hinsicht? Unvorsichtig oder leichtsinnig? Und ist sein Vorwurf möglicherweise sogar gerechtfertigt? Kommentare sind erlaubt und sogar erwünscht (wenn begründet). Aber vor allem würde mich eines interessieren: Was ist nun die adäquate Reaktion auf so etwas. Ich würde das für das nächste Mal ganz gerne wissen, denn manchmal lässt es sich nun einmal wirklich nicht vermeiden, dass ich alleine nach Hause gehe. Und wie gesagt, im Grunde tu ich es gerne. Aber dennoch kann ich mit solchen Situationen nur schlecht umgehen. Ignorieren funktioniert nicht. Eine unfreundliche Abfuhr ebenso wenig. Auch der Tritt ins männliche Zentrum ist keine Option da unrealistisch. Und ich bleib auf keinen Fall zu Hause!
Lila Elefant - 9. Okt, 01:02